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Impuls zum November 2024

Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

Ende November endet unser Kirchenjahr. Ein Jahr, was sicher Gutes und Schönes und auch Schwieriges gleichermaßen bereitgehalten hat.

Wie gut, dass wir uns in den Situationen unseres Lebens in Gott geborgen wissen dürfen. Manchmal ist diese Sicht aber aufgrund persönlicher Schicksalsschläge oder einer insgesamt schwierigen Lebenssituation verbaut. Oder die Sorgen des Lebens machen uns zu schaffen. Wir sehnen uns nach Halt, Veränderung, Trost, Geborgenheit, Zuspruch und Mut, aber vielleicht auch nach Gerechtigkeit, nach einem neuen Blick in die Zukunft.

Es ist Gottes großer Wunsch, dass wir an ihn glauben können als eine große Kraft, die uns hält, gerade dann, wenn wir meinen hinzufallen oder schon am Boden liegen. Er hilft auf. Er rettet aus Not, so wie er Petrus vor dem Ertrinken am See Genezareth gerettet hat. Er möchte, dass wir als seine Kinder, Zukunft und Hoffnung haben. Besonders in Zeiten, in denen uns etwas so erschüttert hat und wir meinen, unser Leben hätte keinerlei Lebensqualität mehr.

Wir dürfen vertrauen: Grade in diesen Lebenssituationen ist Gott uns nahe, auch wenn ich sein Handeln und Wirken zunächst nicht erkennen kann. Gott spinnt manchmal leise seine Fäden. Und wie gut ist es dann, wie schön ist es, wenn zum Beispiel Erinnerungen nicht mehr weh tun, sondern sich in dankbare Lebensbeschreibungen verwandeln. Oder sich sorgenvolle Gedanken auflösen oder ein Licht am Ende des Tunnels erscheint, was uns signalisiert: Es geht aufwärts, es gibt einen Neuanfang.

Etwas ganz Neues liegt auch im Wiederkommen Jesus, um das es dem Briefeschreiber in diesem Bibelwort geht. Er schreibt von Gottes Verheißung, dass dann ein neuer Himmel und eine neue Erde sein werden. In der Übersetzung der Guten Nachricht heißt es: „Denn Gott hat dann einen neuen Himmel und eine neue Erde versprochen. Dort wird es kein Unrecht mehr geben, weil Gottes Wille regiert. Und auf diese neue Welt warten wir.“

Wann dies der Fall sein wird, wissen wir aber nicht. Das liegt allein in Gottes Hand.

Aber: Das Reich Gottes hat mit Jesus bereits begonnen und ich bin davon überzeugt, dass wir es auch im Jetzt erleben. Denn auch, wenn der neue Himmel und die neue Erde für uns noch entfernt sein sollten, so ist uns mit Jesus jetzt schon ein Stück vom Himmel nahe.
Jesus hat zugesagt: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Und wenn Gott leise seine Fäden spannt und Menschen uns ansprechen, Hilfe anbieten, ein offenes Ohr für uns haben und unsere Sorgen mit uns teilen, uns in schwierigen Situationen unseres Lebens begleiten oder wir jemanden Zuspruch und Mut zusprechen können, wird darin auch ein Stück vom Himmel sichtbar.

Aber auf den neuen Himmel und die neue Erde müssen wir eben noch warten.

Ein zentraler Punkt des Verses ist ja genau das Warten. Das Warten eben auf einen neuen Himmel und eine neue Erde. Ein Warten das sich lohnt!  Denn wir erwarten etwas ganz Großes, etwas, was wir uns vielleicht gar nicht so richtig vorstellen können.

Aber dieser neue Himmel und diese neue Erde sind Gottes Verheißung, voller Hoffnung und voller Gerechtigkeit, auch wenn wir in der Zeit des Wartens zweifeln sollten. Unser Warten wird also nicht umsonst sein. Ganz und gar nicht.

Der Schreiber ruft in den Versen zuvor aber auch auf, sich auf diesen Tag vorzubereiten. Im Vers 12 heißt es: „Lebt in der Erwartung des großen Tages, den Gott heraufführen wird! Tut das Eure dazu, dass er bald kommen kann.“

So werden wir zum Warten ermutigt, weil sich auch im Warten unser Glauben ausdrückt.
Und Glauben heißt vertrauen!
Ein Vertrauen darauf, dass Gott mit uns und fest an unserer Seite ist. Dabei ist uns Gott oft viel näher als wir vielleicht meinen. Denken wir nur an die Geschichte der Spuren im Sand.

Und so wünsche ich Ihnen, dass Gott alle Zeit mit ihnen ist.


Bleiben Sie behütet.

Michael Utsch
Gemeindediakon,
Ev. Kirchengemeinde Herdorf-Struthütten und Friedewald