Mit Müh und Not hat Jeremia, der diese Worte geschrieben hat, überlebt. Die Babylonier hatten die Stadt erobert und zerstört. Jerusalem lag in Trümmern. Sogar der Tempel, wurde vernichtet. Viele Menschen kamen in Kriegsgefangenschaft und wurden nach Babylonien verschleppt. In der Stadt selbst herrscht bittere Not.
So ist die Situation. Da ist es ja ganz schön mutig, den obigen Satz zu sagen. Hoffnung inmitten von Leid und Schmerz. Hoffnung, obwohl Jerusalem und der Tempel zerstört sind. Hoffnung inmitten der Trümmer. Hoffnung mitten im Tod. Wie kommt der Prophet dazu? Jeremia vertraut und hofft auf Gottes Güte und Gnade. Denn er hat sie erfahren in seinem Leben. Und so nimmt er das Leid in dieser Hoffnung auf sich.
Menschen, die Gott vertrauen, wissen selbst in ganz schwierigen Zeiten sich von Gott umfangen. Sie erkennen selbst in großem Leid Spuren seiner Güte, seiner Barmherzigkeit, seiner großen Treue und wissen, dass er sie nicht fallen lässt, komme, was da will. Jeremia hat das so erlebt und so zum Ausdruck gebracht: Die Güte des Herrn ist´s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.
Ein gutes, wichtiges Wort – auch für uns heute.
Pfarrer i.R. Peter Zahn