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Impuls zum Dezember 2025

Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.“

Wie oft haben Sie dieses bekannte Volksgedicht in der Adventszeit aufgesagt? Vor dem Nikolaus vielleicht, oder auf Weihnachtsfeiern in der Schule? Dieses Gedicht soll wie der Adventskalender bei Kindern die Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest fördern und natürlich die damit verbundenen Geschenke.

Der Advent, zu Deutsch: „Ankunft“, ist genaugenommen aber nicht Vorweihnachtszeit – zeitlich ja – sondern die Zeit der Vorbereitung auf das letzte Kommen Jesu Christi zum „Jüngsten Gericht“, wie wir es im Glaubensbekenntnis bekennen. Ursprünglich war er, wie die Passionszeit vor Ostern, eine Zeit der Buße und des Fastens. Vorbereiten sollte man sich auf die Wiederkunft Christi, sein „zweites Kommen“ um zu „richten Lebende und Tote“.

Das ist auch das, was der Prophet Maleachi im Monatsspruch fordert: die Ehrfurcht, nicht die Furcht vor Gott und ein Leben nach seinem Wort und Gebot. Er, der noch nichts wusste von Jesus Christus, erwartete den „Tag Jahwes“, an dem dieser Gericht halten würde über das Leben und den Glauben der Menschen. Der Ausgang ist für ihn klar: Licht und Heil für die Gerechten, Verderben und Tod für die, die nicht nach Gott fragen.

An Weihnachten erwarten wir aber nicht das Gericht Gottes. Wir erinnern uns daran, dass Gott selbst Mensch wurde, sich der Nöte und Sorgen der Menschen annahm und letztlich dafür sterben musste. Weihnachten ist das Fest der Freude darüber, dass Jesus, die „Sonne der Gerechtigkeit“ uns vor Gott gerecht sprechen wird, wenn er wiederkommt, um zu richten, aber nicht im Sinne von verurteilen, sondern um alles wieder zu richten, also, alles wieder recht zu machen, wenn wir ihm unser Leben anvertrauen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gesegnete Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest an dem nicht die Geschenke, sondern das Licht des Lebens – Jesus Christus – im Mittelpunkt steht.

 

                                                              Pfr. i. R. Michael Straka