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Impuls zum Mai 2024

Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

„Alles ist mir erlaubt“ – diesen Vers würde so mancher gern mit einem Ausrufezeichen ergänzen. Die Freiheit eines Christenmenschen, so hat es Martin Luther genannt, ist in diesem einen Satz – verständlich nicht nur für die Gemeinde in Korinth, sondern auch für uns heute – ausgedrückt.

Alles ist mir erlaubt. Ich darf z.B. essen und trinken was ich will, ohne dass mich Speisegebote einschränken!

Paulus hat allerdings kein Ausrufezeichen hinter diese Aussage gesetzt, sondern ein zweimaliges „Aber“. Kaum wird die Tür ins Freie aufgestoßen, steht schon ein Hindernis auf dem Weg! Dennoch ist es vernünftig. Ich darf essen und trinken, was ich will, aber vieles schadet meiner Gesundheit oder wird durch Ausbeutung produziert. Wir erkennen, dass Paulus keine neuen Hindernisse aufgestellt, sondern ein Geländer gebaut hat. 

Ich darf auf meinem Weg durchs Leben als Christ vieles ausprobieren, meine Füße stehen, wie es im 

Psalm 31,9 heißt, „auf weitem Raum“. Aber es gibt eben auch Irrwege. Und manche Gewohnheit entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Sucht, die eine echte Wahlfreiheit einschränkt.

Vielleicht kann es eine Hilfe sein, den Satz „Alles ist mir erlaubt“ durch ein „Was würde Jesus tun?“ zu ergänzen.

                                             Pfarrer Guido Konieczny